Gaststudium und Erasmus-Programme
In Hermannstadt freuen wir uns immer sehr über Studierende, die aus dem Ausland kommen und ein oder zwei Semester mit uns zusammen Studium und Zusammenleben gestalten. Mit gewisser Regelmäßgikeit kommen Studierende aus Universitäten von innerhalb der Europäischen Union zu uns. Dazu gibt es Gaststudierende aus Russland, der Ukraine, oder Georgien, welche die Atmosphäre mitprägen und unsere kleine Gemeinschaft bereichern.
Fragen Sie bei Interesse auch ruhig einmal unverbindlich nach This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Bestehende Erasmus-Verträge
Zur Zeit sind unter anderem mit folgenden Institutionen Erasmus-Verträge in Geltung. Sollte ihre Fakultät nicht in der Liste enthalten sein, fragen Sie bei uns nach:
Evangelisch-Theologische Fakultät Tübingen
Evangelisch-Theologische Fakultät Wien
Evangelisch-Theologische Fakultät München
Universität Koblenz-Landau
Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Georg-August-Universität Göttingen
Theologische Fakultät Halle-Wittenberg
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Katholisch-Theologische Fakultät Regensburg
Evangelische Hochschule in Nürnberg
Theologische Fakultät Leipzig
Evangelische Fachhochschule Darmstadt
Diese Liste ist offen! Gerne und unbürokratisch können weitere Verträge abgeschlossen werden, wenn von Seiten Studierender ein Interesse besteht. Bitte melden Sie sich unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it..
Terminprobleme für Erasmus-Austausch ergeben sich kaum auf unserer Seite (d.h. der empfangenden Universität), sondern nur für die Einschreibung in das Erasmus-Programm bei der entsendenden Universität. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer eigenen Universität diesbezüglich.
Allerdings ist es ratsam, sich rechtzeitig bei uns anzumelden (This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.), damit Fragen bezüglich Wohnraum geklärt werden können.
Erfahrungsberichte
"Klein aber fein!" [Bericht einer Gaststudentin im Wintersemester 2006/07]
Eine evangelische Fakultät mit nur etwa 20 Studenten? Lehrveranstaltungen auf Deutsch, mitten in Rumänien?
Viele erstaunte Blicke habe ich geerntet, wenn ich in den letzten Monaten vor meiner Abreise nach Hermannstadt erzählte, was mich meines Wissens nach im kommenden Semester erwartete. Wegen der Eingliederung der Fakultät in die Universität und den damit verbundenen Veränderungen waren aber auch für mich noch eine Menge Dinge weiterhin offen und bis zu meiner Ankunft in Hermannstadt unklar: Wann beginnt das Semester? Wann endet es? Welche Vorlesungen werden angeboten? Wie sieht mein Stundenplan aus? Wie ist die neue Adresse der Fakultät? Ist sie schon umgezogen?
Letztere Frage beantwortete sich rasch: schon zwei Tage nach meiner Ankunft fand ich mich Bücher einsortierend in der Bibliothek im neuen Fakultätsgebäude wieder. Ich war während der „heißen Phase“ des Umzugs angekommen. Durch das gemeinsame Räumen knüpfte ich schnell die ersten Kontakte zu Studienkollegen, wir gingen zusammen in der Kantine Mittag essen und schon bald auch abends Biertrinken in der Heltauer Gasse, der Hermannstädter „Kneipenmeile“ im Stadtzentrum.
Mit einer Woche Verspätung (einem gemeinsamen Blockseminar in Neppendorf mit Münchner Studenten um Herrn Professor Wenz geschuldet) begannen dann die Vorlesungen. Schnell gewöhnte ich mich an meinen neuen Alltag: morgens um acht Andacht, gehalten von einem der Studenten oder Professoren. Danach Vorlesungen, meist bis zwölf Uhr. Dann Mittag essen in der Kantine, nachmittags hatte ich frei. Was im ersten Moment nach unendlich viel freier Zeit klingt, war schnell gefüllt: einmal pro Woche besuchte ich ein Seminar im ökumenischen Institut über orthodoxe Spiritualität, traf mich viel mit Freunden. Auch das Erfüllen der in den Vorlesungen gestellten Hausaufgaben nahm seine Zeit in Anspruch, ebenso der zweimal wöchentlich stattfindende Rumänischsprachkurs und die Vorbereitung der Andachten und Studentengottesdienste.
Es gibt in Hermannstadt außerdem zahlreiche Möglichkeiten, sich selbst ein wenig auszuprobieren und neue oder auch alte Pfade zu betreten. Sei es beim Singen im Bachchor, als Teilnehmer bei den studentischen ERASMUS-Sitzungen, als Mitarbeiter im Kindergottesdienst, als Prediger im sonntäglichen Gottesdienst oder als Hospitant im Konfirmandenunterricht: man ist gern gesehen und als „Neuer“ herzlich willkommen. Lang wurde mir die Zeit daher nicht.
Auch meine Wochenenden waren ausgefüllt mit Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung Hermannstadts, wir erkundeten Land und Leute, teils mit dem Auto, teils mit Bussen oder Zügen.
Schnell verging die Zeit und viel zu schnell kam dann der Abschied. Es war ein gutes Semester, voll von neuen Erfahrungen und Eindrücken. Und jedem, der mich fragt, kann ich nur sagen: Geh hin! Es lohnt sich.
Kleine Tipps:
- Wegen des Kulturstadtjahres herrscht momentan Zimmermangel in Hermannstadt. Also: rechtzeitiges Kümmern sichert ein Dach über dem Kopf. Ihr schickt eine mail an This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.. Zusätzliche Infos kriegt ihr auch im Stadtpfarramt unter www.evang.ro/hermannstadt - Gästezimmer.
- Man kann Bargeld (Euro) mitnehmen und je nach Bedarf wechseln. Oder mit den in Deutschland üblichen Geldkarten am Automaten abheben. Dies kostet je nach Bank zwischen drei und fünf Euro.
- Kosmetikartikel, Schokolade, Kaffee sind im Verhältnis günstiger, wenn man sie aus Deutschland mitnimmt.
- Auf Hermannstadts Straßen ist man auch nachts sicher. Das Nachtleben ist deshalb gefahrlos zu genießen.
- Lehrbücher und Computer gibt es in der hauseigenen Bibliothek (aber ein Laptop kann nicht schaden).
- Mails können in der Bibliothek geschrieben werden. Es gibt aber auch äußerst günstige Internetcafés und Internetanschlüsse in den Wohnheimzimmern.
- Freizeitmöglichkeiten: Wandern, Ausflüge zu Kirchenburgen, Fußball mit den Studienkollegen; Fitnessstudios sind viel billiger als in Deutschland; Skifahren (30 Kilometer von Hermannstadt), Reitschule, Dorfmuseum, Verbindungen (durch Busunternehmen) in alle größeren Städte der Umgebung (es gibt überall gute Gästehäuser!); Kinos, Bars und Clubs in Hermannstadt, im Sommer: Freibäder und Seen.
- Fahrrad kann vorm Institut abgestellt werden. Es lohnt sich evtl. vor Ort ein Rad (ab 50 Euro) anzuschaffen.
- Für das Handy lohnt es sich, vor Ort eine Prepaid-Karte zu kaufen. Das Telefonieren ist etwas günstiger als in Deutschland, aber auch nicht spottbillig.
"Gaststudium - alles unter einem Dach!" [Bericht von zwei Gaststudentinnen 2003/2004]
... aus welchen Gründen auch immer Ihr Euch überlegt, hier ein Jahr zu verbringen – wir können Euch sagen: Es wird sich lohnen!
Das Studium in diesem Institut unterscheidet sich sehr vom Studium an anderen Universitäten: sehr wenige Studenten leben und lernen hier auf engem Raum zusammen – beinahe auf einer Art Insel inmitten einer religiös und ethnisch vielfältigen Welt. Wenn Gaststudenten sich auf dieses Leben und diese besondere Situation einlassen, kann es für sie ein großer Gewinn sein.
Dazu gehört unter anderem:
- die Bereitschaft, am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen
- mit den anderen Studenten im Wohnheim zu wohnen
- sich mit einem Kollegen ein Zimmer zu teilen
- sich auf begrenzte Veranstaltungsauswahl, ein straff organisiertes Lernsystem, aber auch auf kleine Kurse mit intensiver Betreuung einzustellen
- gemeinsame Mahlzeiten in der Kantine einzunehmen und an Andachten, Festen und Gottesdiensten teilzunehmen.
Dazu kommt auch die Möglichkeit, gerade wenn man Theologie studiert, viele praktische Erfahrungen mit Andachten, Gottesdiensten und auch Seelsorge zu machen. Es gibt viele Möglichkeiten, auch selbst Gottesdienste zu halten. Darüber hinaus kann es eine zwischenmenschliche Herausforderung sein, mit den Kommilitonen den Alltag zu teilen – seine angenehmen Seiten, aber auch seine Schwierigkeiten...